Die Immobilie ist verkauft – wann bekomme ich mein Geld?
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Nach der Beurkundung des Immobilienkaufs beim Notartermin ist der Verkauf rechtsgültig abgeschlossen. Dennoch müssen sowohl Käufer als auch Verkäufer oft noch eine gewisse Zeit warten, bis der Kaufpreis tatsächlich gezahlt und schließlich die Schlüsselübergabe erfolgen kann.
Verkäufer fragen sich oft, wann der vereinbarte Kaufpreis auf ihrem Konto gutgeschrieben wird. In vielen Fällen kann es einige Wochen dauern, bis dies geschieht. Aber warum zieht sich dieser Prozess in die Länge?
Der Grund liegt in der sogenannten Kaufpreisfälligkeit, die eine wesentliche Voraussetzung für die Zahlung des Kaufpreises ist. Diese wird vom Notar festgelegt, sobald bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Voraussetzungen vor der Zahlung des Kaufpreises
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Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch
„Die Auflassungsvormerkung dient dem Schutz des Käufers und wird vom Grundbuchamt eingetragen“, erklärt Ralf Brokate, Geschäftsführer von Brokate Immobilien. Die Dauer dieses Prozesses hängt von der Arbeitsbelastung des Grundbuchamts ab. In städtischen Gebieten kann dieser Eintrag mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
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Entfernung einer bestehenden Grundschuld
Oft ist eine Grundschuld auf der Immobilie eingetragen, auch wenn der Vorbesitzer das Objekt bereits abbezahlt hat. Diese Grundschuld muss vor der Zahlung des Kaufpreises entfernt werden.
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Prüfung eines Vorkaufsrechts
In einigen Gemeinden gibt es ein kommunales Vorkaufsrecht. „Es muss geklärt werden, ob die Kommune ihr Vorkaufsrecht ausübt oder darauf verzichtet“, sagt Brokate.
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Zustimmung des Verwalters bei Eigentumswohnungen
Beim Verkauf einer Eigentumswohnung ist oft die Zustimmung des Verwalters notwendig. Verzögerungen können auftreten, wenn die Hausverwaltung stark ausgelastet ist oder personelle Engpässe bestehen.
Erst wenn alle genannten Bedingungen erfüllt sind und der Notar diese geprüft hat, wird die Kaufpreiszahlung fällig. „In der Regel beträgt die Frist für die Zahlung 14 Tage“, erläutert Brokate. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Geld auf ein Notaranderkonto oder direkt auf das Konto des Verkäufers überwiesen wird.
Wie kann der Zeitraum bis zur Kaufpreiszahlung verkürzt werden?
Durch gründliche Vorbereitung kann der Zeitraum zwischen Notartermin und Kaufpreiszahlung erheblich reduziert werden. „Erfahrene Makler stellen bereits in der Vermarktungsphase sicher, dass alle erforderlichen Unterlagen verfügbar sind und mögliche Hindernisse frühzeitig geklärt werden“, so Brokate. Dazu gehören die Eintragung der Auflassungsvormerkung, die Löschung von Grundbuchlasten und die Einholung notwendiger Genehmigungen, beispielsweise durch die Hausverwaltung bei Eigentumswohnungen.
Eine enge Zusammenarbeit mit Notar, Grundbuchamt und Banken ist entscheidend, um den Prozess zu beschleunigen. Proaktive Kommunikation und die Sicherstellung der Finanzierung im Vorfeld helfen ebenfalls, lange Wartezeiten zu vermeiden und die Kaufpreiszahlung zügig zu ermöglichen.
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Hinweise:
In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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